joel beitrag


Der Weltenbummler

In Joel Heinigers Brust schlagen zwei Herzen: jenes des Sportlers und jenes des Geniessers.

Joel, der Sportler, ist „sehr ehrgeizig“ wie er selber sagt. Zielstrebig auch, bereit, sein Möglichstes für den Erfolg zu geben.

Joel, der Geniesser, zelebriert die Leichtigkeit des Seins, tut, was ihn glücklich macht. „Hakuna matata“, sagt der 27-Jährige. Das Zitat kennt er aus einem seiner Lieblingsfilme „Der König der Löwen“. Es heisst: Es gibt keine Probleme. Es ist alles in Ordnung.

Der Sportler und der Geniesser spielen in Joels Leben seit jeher die wichtigsten Rollen. Je nach Szene schlüpft der eine in die Haupt- der andere in die Nebenrolle, oft harmonieren sie mit- oder nebeneinander, immer wieder geraten sie aber auch aneinander.

An seinem Arbeitsplatz treten beide nebeneinander auf. Seit zwei Jahren arbeitet Joel als Tenniscoach in der Tennis-Academy JC Scherrer im Sport- und Fitnesscenter Leuholz in Wangen. Auf dem Platz sticht ihn noch immer der Ehrgeiz. Wenn er mit seinen Schülern ein kleines Match bestreitet, schlägt er zwischendurch auch gerne einmal so wuchtig auf, wie er nur kann, um den entscheidenden Punkt zu machen. Er lässt den Kids nicht gerne eine Chance auf dem Platz. Joel lacht und sagt: „Das stimmt, ich kann einfach nicht verlieren. Noch immer nicht.“ Und so alt sei er jetzt auch noch nicht, dass er nicht mehr jedem Ball hinterher rennen könne.

Hat der Zürcher Oberländer Pause, nippt er im Restaurant auch mal genüsslich an einem Espresso, plaudert stets mit einem Lächeln im Gesicht mit Kindern, Eltern oder Arbeitskollegen, oder er macht es sich mit einem Buch auf dem Sofa bequem.

Der Geniesser stand dem Sportler aber auch schon im Weg. Als Bub verfolgte er seinen Traum, Profi-Fussballer zu werden, trainierte fleissig, zeigte Geschick mit dem Ball am Fuss. Mit 14 Jahren überwarf er sich mit dem Trainer. Joel wollte weiterziehen, der Coach ihn nicht gehen lassen. Ein Dilemma. Joel sah nur einen Weg, sich aus dieser beklemmenden Situation zu befreien: Er hörte auf.

Der sportliche Hunger nach Erfolg aber blieb. Also schnürte Joel fortan Tennis- statt Fussballschuhe und jagte den gelben Filzbällen nach statt dem runden Leder. In den ersten zwei Jahren spielte er aber nur einmal pro Woche, bestritt mit fast 17 sein erstes Turnier. Von da an wusste er: Er will mehr dafür tun, sein Optimum herausholen. Er begann intensiver zu trainieren, absolvierte die Sportschule mit KV, schloss die kaufmännische Ausbildung aber nicht ab. Stattdessen fing er an, in der Tennis-Academy JC Scherrer wie ein Profi an Technik, Taktik und Fitness zu arbeiten, machte nebenbei die Ausbildungen zum Fitness-Instruktor und zum Ernährungsberater und später auch jene zum Schmerztherapeuten, kurzfristig versuchte er sich auch als Model. Als er mit knapp 24 Jahren den Spass an den Turnieren verlor, als er spürte, dass er mehr Freude am Tennis hat, wenn er ohne Druck aufspielen kann, brach er die Karriere ab. Der Sportler nahm eine Auszeit, machte einen Sprachaufenthalt auf Hawaii, reiste durch Mexiko und Nordamerika, danach stieg er als Coach bei JC ein.

Ab Ende Monat übernimmt der Geniesser erneut die Hauptrolle in Joels Leben. Er kündigte den Job, löst die Wohnung auf und packt für eine Weltreise. „Ein Jahr oder auch zwei“ will sich Joel eine Auszeit gönnen. Ob er einen Tennisschläger mitnimmt, weiss er noch nicht. „Ich brauche nicht viel zum Leben“, schrieb er kürzlich in seinem Whatsapp-Status, „aber du bist unersetzlich...“.  Es ist eine Liebeserklärung an seine Freundin Tamara Christen, die ihn auf die grosse Reise begleitet. Er freut sich, viel Zeit mit ihr verbringen zu können und Neues kennenzulernen: Länder, Leute, Kulturen. Er geniesst die Freiheit. Genaue Pläne haben die zwei deshalb noch nicht gemacht. Klar ist: Die beiden wollen rund drei Monate im Haus von Joels Familie in der Nähe von Albufeira in der Algarve im Süden Portugals verbringen. „Ich liebe das Meer, bin gern auf dem Wasser.“ Surfen sei deshalb eine Leidenschaft geworden. Später wollen die beiden nach Südafrika weiterreisen. „Danach sehen wir weiter.“

Liebligsmotto von Joel Heiniger:

Hakuna Matata

Entweder – Oder?  mit Joel Heiniger

Züri Gschnätzlets mit Röschti oder Bacalhau?

Züri Gschnätzlets mit Röschti ist doch immer fein.

Schweiz oder Portugal?

Portugal. Der Schweiz fehlt das Meer.

Berge oder Strand?

Strand.

Reisen oder Tennisspielen?

Das ist schwierig. Reisen, denn Tennisspielen kann man schliesslich überall auf der Welt.

Federer oder Wawrinka?

Federers Vorhand, Wawrinkas Rückhand.

Nadal oder Djokovic?

Nadal. Mir gefällt sein Kampfgeist. Djokovic finde ich aber sehr witzig.

Aufschlag oder Return?

Immer Aufschlag.

Top Spin oder Slice?

Top Spin.

Sand oder Hartplatz?

Sand. Ich bin läuferisch gut. Der Aufschlag ist aber auf Hartplatz besser.


Wir picken von Zeit zur Zeit einen Mitarbeiter aus unserem Team und stellen ihn euch vor. So erfahrt ihr, was eure Coaches auch neben dem Platz bewegt!

Bereits erschienen:

Silvia Malmström - Die Vielseitige

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Erschienen im September 2021

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Willy Scherrer - Der Bandleader

Willy Scherrer - Der Bandleader

Erschienen im Januar 2021

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Maria Hepp - Die Wundertüte

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Erschienen im Januar 2020

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Lukas Schär - Der Familienmensch

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Erschienen im Dezember 2019

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Christa Philipp - Die Allrounderin

Christa Philipp - Die Allrounderin

Erschienen im August 2019

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Ivan Peckaj - Der Unermüdliche

Ivan Peckaj - Der Unermüdliche

Erschienen im Juli 2019

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Unsere Tarife inkl. Platzmiete, Material und Coach für 60min:
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